Eines der Symbole des Herbstes im toskanischen Apennin ist sicherlich der Kastanienbaum und die Ernte seiner Früchte. Wenn ihr durch die Kastanienhaine spaziert, könnt ihr kleine Gebäude namens „Metato“ oder Ruinen davon finden.
Was ist eigentlich ein Metato?! Ein Metato ist ein kleines Steinhaus, das man nur im Kastanienwald findet, in dem Kastanien nach traditioneller Methode getrocknet werden.
Das Gebäude ist normalerweise in zwei Räume unterteilt, den oberen und den unteren Teil. Im oberen findet sich einen Flechtboden aus
Venchi (d.h. Holzstäbchen) und im unteren stattdessen wird ein Kastanienholzfeuer angezündet. Das Feuer bleibt schwach und schwelt etwa einen Monat lang, während die Kastanien im oberen Teil platziert werden, um nach der Ernte zu trocknen.
Um den Trocknungszustand zu überprüfen, legt man 4 frische Kastanien auf Stäbchen in den Ecken des Metato. Durch das Überprüfen dieser “Spione” stellt man fest, wann die gesamte Ernte trocken ist, normalerweise nach 30 Tagen.
Zehn Tage vor dem Ende werden die Kastanien gedreht, das heißt dass die Kastanien neu positioniert werden. Diejenigen, die niedriger waren, werden höher und umgekehrt, um sicherzustellen, dass die Trocknung homogen ist.
Traditionell wurden die Venchi bewegt und die Kastanien wurden gedreht, indem die letzte Schicht fallen gelassen und dann auf den anderen neu positioniert wurden. Heute werden sie jedoch nicht fallen gelassen, sondern es wird ein Kanal in der Mitte der Kastanien gemacht, das erleichtert das Drehen und lässt sie sich wie eine Welle drehen.
Nachdem man sicherstellt, dass die Kastanien trocken und fertig sind, muss man sie schälen. In der Vergangenheit nannten die Landwirte diese Phase Pistatura und machten es manuell. Sie steckten 10/15 kg Kastanien in Säcke und schlugen sie auf einen Baumstumpf, dann säuberten die Frauen sie vollständig per Hand.
Zur Freude der Bauern gibt es heutzutage eine Maschine, die diesen Prozess ausführt und wird Battitura bezeichnet. Nach der Maschine werden die Kastanien wieder ausgerollt, um von Hand ausgewählt
zu werden. Die Ausschussware wird entfernt, die innen verfaulten und die besonders „schönen“ weggehlegt. Anschließend werden sie erneut in der Maschine reingetan, um sie völlig sauber zu machen.
Zu diesem Zeitpunkt werden die Kastanien in die Mühle gebracht und mit den Mühlsteinen zu Mehl, das in den Häusern oder auf den
toskanischen Dorffesten zubereitet werden kann. Die „schönen“ bleiben ganz, um so gegessen zu werden oder um gerösteten Kastanien zu machen.
Leider wird der Metato immer seltener verwendet und viele entscheiden sich für den industriellen Weg. Dafür danken wir noch mehr der „Azienda Agricola La Capannina“ und „Bravi Andrea & C. s.a.s.“ um die toskanische Produktion und Traditionen am Leben zu
erhalten und auch das sie uns über die Produktion dokumentiert
haben, die mit diesem besonderen Gebäude verbunden ist!
Neben Kastanien produziert die Familie Bravi viel mehr, alles Echte und 100% toskanische Qualität. Wir empfehlen euch unbedingt während eurer nächsten Toskanareise die Produkte zu kaufen und probieren!
( unbezahlte Werbung wegen Namensnennung und Verlinkung)
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