Peccioli- zwischen Antike und Moderne

Wir waren heute mit gefühlt halb Italien in Peccioli. 

Der Ostermontag ist ja wie der 15. August ein klassischer Ausflugstag. Aber irgendwie hatte ich es nicht auf dem Schirm wie viele Leute an dem Tag wirklich unterwegs sind und verdrängt warum ich an dem Tag eigentlich immer zu Hause bleibe.

Als wir vor ein paar Wochen im Schloss von Lari waren habe ich eine Bildband über das Valdera Tal gekauft und in der nächsten Zeit besichtigen wir noch mal ein paar Orte in der Gegend. 

Peccioli ist ein besonderer Ort, dort ist man mit Müll reich geworden. 1997 entsteht die Firma Belvedere, die Gemeinde hält 64% und es gibt 900 Aktionäre.

Die Aktionäre sind Einwohner des Ortes die mitbestimmen wollten was mit der damals umweltschädlichen Müllhalde im Ortsteil Legoli geschehen sollte, zusammen wurde entschieden die Mūllhalde sicherer zu machen und zu einer der modernsten und auch grossen Mülldeponien auszubauen. Es gibt z.B. eine Biogasanlage.  

Das System Peccioli hat so in den ersten 10 Jahren 25 Millionen Euro verdient die in soziale und kulturelle Projekte geflossen sind, so hat Peccioli Radwege, Sonnenenergieanlagen und Windanlagen , Spiel- und Sportplätze, Kindergarten und vieles mehr was den 5000 Einwohnern zu Gute kommt und den Tourismus gefördert hat.

In Peccioli wurde ein alternativer Weg bei der Restaurierung des mittelalterlichen Ortes  gegangen. Ohne die antiken oder mittelalterlichen Kunstschätze und den Dorfkern zu sehr zu verändern wurden moderne Akzente gesetzt. 

Zum Beispiel die freischwebende Aussichtsplattform von der man mit ein paar Schritten mitten in der grünen Toskana steht, die typischen Durchgänge unter den Häusern sind mit Lichtobjekten und Kunstgegenständen aus dem Dornröschenschlaf erwacht.

Der Palazzo senza tempo ( das Haus ohne Zeit) verbindet Peccioli von den Etruskern bis heute. 

Peccioli ist auch mit Kindern toll. Der prähistorische Park, il Parco Preistorico bietet auf 3 ha im Grünen insgesamt 19 Dinosaurier Nachbildungen ( ein Teil des Parks ist behindertengerecht ausgebaut) 

Bosco di Ortaglia- ein Spaziergang um die Tiere der Gegend oder wenigstens die Abdrücke zu sehen. Schautafeln erklären welcher Abdruck zu welchem Tier gehört . Dieser Wald gehört zu der Tenuta delle Serre ( eines der ersten Projekte die mit dem Gewinn aus dem Müll finanziert wurde), auf 900 ha wird unter anderem Wein und Öl angebaut, vom Amphitheater di Fonte Mazzola kann man spazieren gehen oder mit dem Rad fahren. Es gibt Picknickplätze mit Tischen und Stühlen. 

Die Riesen, der richtige Name ist ‘ Presenze’ findet man hinter dem Amphitheater , auf einem Gebäude im Stadtteil La Fila und zwei auf dem Gelände der Mülldeponie.

2013 wurden zwei der 4 Presenze mit einem Hubschrauber in das nahe Teatro del Silenzio in Lajatico gebracht für Konzerte von Andrea Bocelli.

Das Festival 11 Lune wird jedes Jahr im Juli organisiert. Musik, Theater und vieles mehr begeistern jedes Jahr viele Besucher.

Zu Peccioli gehört auch dieser Ortsteill Ghizzano

Ferienhäuser:

Casa La Bomboniera

Casa Torre degli Ulivi