Das Schloß Castello dei Vicari in Lari

Lari ist eine Gemeinde in der italienischen Provinz Pisa, in der Region Toskana. Die kleine Stadt hat ungefähr 12000 Einwohner.

Lari hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Im Jahre 1043 wurde Lari als eine der ersten Gebiete im Bereich der heutigen Provinz Pisa erwähnt, als der Graf von Pisa, Pietro Cadolingi, die Gegend als Geschenk erhielt. Zu dieser Zeit war Lari eines der wichtigsten Dorfzentren in der Gegend.

Zu dieser Zeit wurde ein Stück Land das zum Schloss gehörte für ein Schwert verkauft. Aber auch wenn es schon ein Schloss zu dieser Zeit gab, sah dies komplett anders aus.

Im Laufe der Jahrhunderte erlebte Lari und das Schloss viele Wandlungen. Im 16. Jahrhundert wurde es zu einem bedeutenden Handelszentrum. Der Handel wurde durch den Bau der Straße nach Florenz im 17. Jahrhundert noch verstärkt.

Das Jahr 1406 brachte die erste Machtübernahme im Gebiet der Pisaner Hügel an die Florentiner. Florenz setzte Vikariate und Podesterien ein um das neue Gebiet zu verwalten. Im gesamten Raum Pisa gab es drei große Vikariate erschaffen.

Der Sitz in Vicopisano für das Gebiet des Serchio Tals und des Valdarno , Palaia für das Valera und Lari für das Hügelgebiet.

Nach vielen kleinen und grösseren Kriegen blieben Lari und sein Vikariat bis zu seiner Angliederung an das Königreich Italien unter der Kontrolle des Großherzogtums. Das von Lari kontrollierte Gebiet wurde in drei Podesterien mit Sitz in Palaia, Peccioli und in Lari selbst aufgeteilt

Bei der Erfüllung seiner Aufgaben wurde der Vikar von einer „Familie“ unterstützt, die aus einem Ritter, einem Notar und vier „Birri“ bestand.

Der Ritter (auch Richter genannt) hatte die Aufgabe, jeden Vorgang zu prüfen, die Anträge der Gegenparteien schriftlich zu dokumentieren und die Wahl der Sätze zu begründen. Der Notar hingegen war Aktuar des Gerichts in Strafsachen, nahm die Urkunden entgegen und fungierte als Beisitzer des Vikars. Wie erwähnt, dauerte die Anstellung des Vikars sechs Monate (erst Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie jährlich). In Lari trat er sein Amt am 26. September und 25. März eines jeden Jahres an. Zu seinen Aufgaben gehörten neben der juristischen Funktion auch die Polizeikontrolle, die Überwachung des Gefängniszustandes, das Mahlen von Getreide, die Korrespondenz mit der Zentralbehörde und die Kontrolle der Steuereinziehung. Natürlich wurde auch seine Arbeit kontrolliert.

Heute ist im Castello dei Vicari ein Museum untergebracht. Ein Besuch lohnt sich sich die Zeit für den Besuch zu nehmen. Die Multimediatafeln sind auf italienisch und Englisch und so erfährt man viel über die Burg, die Geschichte, die Gegend und die Einwohner und Kultur.

Besonders sind die Glocken, wenn man leutet ‘erscheint’ der gerufene wie z.B. der Vikar der ein Gefangener und erklärt wer er ist und warum er im Schloß ist.

Nicht vergessen einmal aussen oben rumgehen, wenn das Museum geöffnet ist ist der Rundgang offen.

Eine kleine Besonderheit, Hunde dürfen mit ins Museum .