Ich hatte auf der Suche was man an einem Sonntag im Februar mit mittelmässigem Winterwetter hier in der Gegend machen kann den Wanderweg von Asciano nach Mirteto gefunden. Da wir oft auf der anderen Seite des Berges gelaufen sind aber irgendwie nie die Energie/Zeit/Lust hatten bis rüber nach Pisa zu laufen sind wir mal von der anderen Seite an den Hügel gefahren.
Wir waren im Ort Asciano noch schnell Capuccino trinken. Von dort kann man noch weiter hoch fahren bis die Schranke kommt. Dort findet man längs der Strasse einen Parkplatz und läuft erst mal bis zur Cisternone.
Um dieses Gebäude gibt es Grillplätze , allerdings ohne Tische (Decke zum sitzen mitbringen). Und man kann ( im Sommer) ich Bach plantschen.
In dieser Cisterne wurde seid der Fertigstellung 1613 das Wasser zwischen 24 und 48 Stunden gesammelt. Das Wasser lief aus den Monti Pisani ins Tal und wurde dann hier gesammelt um es zu reinigen. Diese Cisterne wurde mit dem Geld der Salzsteuer von der Familie Medici gebaut. Das Symbol der Medici ist auch heute noch an dem Gebäude zu sehen.
Diese Cisterne versorgte ca 3 Jahrhunderte lang Pisa mit Trinkwasser. Sie ist vor wenigen Jahren renoviert worden. Aktuell kann man durch eines der Fenster die große Wanne sehen und das System der Rohre.
Um nach Mirteto zu kommen geht man links am Gebäude vorbei und nach kurzer Zeit links den Berg hoch Der Weg ist als Wanderweg ausgeschildert.
Der Weg ist nicht wirklich schwer zu gehen aber teilweise sehr steil. Es sind weniger als 300 Höhenmeter die man weitgehend durch den Wald geht (im Sommer wegen dem Schatten ja nicht ganz unwichtig)
Im Web stand das man ohne Anstrengung an dem völlig einsamen Ort kommt.
Nun gut, es ist ein wenig steil und oben war, für uns unerwartet, echt viel los. Da wir dachten wir sind alleine waren wir ohne Leine unterwegs und so musste der Hund beweisen das er trotz anderer Hunde brav bei Fuss geht. Ausserdem hat er gelernt das Ziegenfamilie nur zum angucken ist.
War ja auch eigentlich klar das wir nicht die Einzigen sind die an einem Sonntag spazieren gehen so nah bei der Stadt Pisa. Wir sind halt verwöhnt von der Garfagnana, wo wir oft stundenlang laufen ohne jemanden zu treffen.
Es lohnt sich auf jeden Fall! Der Blick auf Livorno und das Meer. Die Magie der alten Kirche und Nebengebäude des mittelalterlichen Klosters das schon sehr lange nicht mehr bewohnt ist bleibt erhalten.
Rund um die Kirche sind noch Reste des kleinen Ortes den es hier gab. Anfangs ein Kloster wohnten später Bauern und kleine Handwerker hier.
Gebaut wurde der Ort um die Kirche Santa Maria di Mirteto wahrscheinlich zwischen dem 11.und 12. Jahrhundert. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen sind aus dem Jahr 1150. Die Gebäude waren zum Teil Wohnhäuser und zum Teil Ställe und Weinkeller, die Olivenmühle und Lager für Getreide. Das Kloster hatte so schon im Mittelalter alles vor Ort und Besucher gut zu versorgen.
Verlassen wurde der Ort weitgehend im 18.Jahrhundert aber erst in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts zogen die letzten Einwohner in leichter erreichbare Gegenden.
Der Name des Ortes wird von den Myrte Bäumen abgeleitet die rund um den Ort wuchsen und teilweise noch wachsen.
Ein schöner Ausflug um ein wenig spazieren zu gehen und mit Picknick und plantschen im Fluß auch als entspannter Tagesausflug oder eine Wanderung wenn man weiter geht bis auf die andere Seite nach Lucca.
Hier ein paar Infos von der anderen Hügelseite:
Aquadukt von Nottolini
Unsere Ferienunterkünfte:
Case Popiglio
Casa Chianni
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