Ich habe gestern in einer Instagram Story einige meiner Bücher über die Toskana gezeigt. Die sind sehr vielfältig von Villen in der Provinz Pistoia, mittelalterliche Orte, Pievi und Kirchen aus der Zeit um das 10. Jahrhundert ( und älter) aber auch ganz klassische Führer durch einige unbekannte Orte oder die über 100 Thermalquellen der Toskana, verlassene Orte und vieles mehr.
Meine Frage war, wenn die Quarantäne Covid19 irgendwann endet was interessiert Euch und ich habe verschiedene Antworten zu Villen, Schlössern und Burgen bekommen.
Da ich ja viele Archivfotos habe von unseren Ausflügen die es zwar oft auf Instagram oder Facebook aber eben nicht auf den Blog schaffen fange ich mal mit einer unbekannten Villa an.
La Smilea ist ein schönes Beispiel wie im Laufe der Jahrhunderte aus einer Burg und Festungsanlage eine private Villa für reiche Kaufleute und dann eine Fattoria, also ein Bauernhof wurde. Dieses ist typisch für die Toskana.
Der Name Smilea ist vom lateinischen sex-milia, die Entfernung zu Pistoia, abgeleitet und versetzt uns in die Zeit der Strassen Cassia oder Clodia, die während der Römerzeit von Florenz nach Lucca führte. Aus einer Karte aus dem 3. oder 4. Jahrhundert weiß man das es längs dieser Strasse Poststellen gab.
Eine dieser Poststellen war an der Brücke Ponte all’Agna, eine Verbindung zur ViaFrancesca della Sambuca.
Diese Poststelle hieß Hellana und später ab dem 1.Jahrhundert Alliana oder Allana.
Hier entstand ein Kloster das erstmals im Jahr 772 erwähnt wird und es wurde als Herberge für Pilgerer genutzt, die Abbazia di S.Salvatore in Agna, besonders bekannt wegen der wunderschönen Cripta.
Ganz in der Nähe hatte der Bischof von Pistoia ein Schloß: Castello qui dicitur Aliana das im Jahr 1050 an Sigifredi aus der Familie Stagno übergeben wurde und dort stand wo heute die Villa Smilea steht.
Von der heutigen Villa Smilea gibt es Aufzeichnungen ab dem 13. Jahrhundert: Auf 3 Etagen ausgebaut mit einem eigenen Hof mit Brunnen und zwei Wachtürmen an den Ecken Nord-Ost und Süd-West hatte die Festung fast sofort eine Ausstattung die einer Villa näher kam mit großen Empfangssälen und luxuriösen Unterkünften für Heeresführer.
Spielball über Jahrhunderte der reichen und mächtigen Familien und Kriege der Gegend wurde sie 1612 von der Familie Covoni, eine adelige Familie aus Florenz, gekauft und es wurde später von der Villa als Familiensitz zu einer Fattoria umgebaut.
Die Villa blieb fast 3 Jahrhunderte im Besitz der Familie Covoni. Der Familienname starb aus weil es keinen Sohn gab sondern eine Tochter, Maria verlor Ihren Namen bei der Hochzeit und so ist der Familienbesitz und somit auch die Smilea in den Besitz der Familie der Prinzen von Borghese übergegangen.
In dem Teil des Innenhofes, wo früher Lager und Ställe waren sind heute Wohnungen und Büros untergebracht. Im Hauptteil ist eine Bibliothek und es werden kulturelle Veranstaltungen organisiert.
Es werden dauerhaft die Werke des lokalen Bildhauers Jorio Vivarelli ausgestellt.
Unsere Ferienunterkünfte:
Villa Verdi Evasioni
Casa Tre Olivi
Von unserem Blog:
Pistoia sotterranea- das unterirdische Pistoia
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