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Verlassene Orte sind faszinierend: wegen ihrer Geschichte, wegen der Leere und dem Mix von Verfall und zufällig Erhaltenen, dem Hauch verlassener Heimat und die Geheimnisse die mit den Bewohnern weggezogen oder gestorben sind.
In der Toskana gibt es viele verlassene Orte und noch viel mehr Orte wo nur noch eine Handvoll Personen leben.
Wir besuchen seid Jahren die versteckten Orte, kleine alte Kirchen die fast immer vor oder rund um das 10. Jahrhundert erbaut wurden und entdecken so oft auch (halb) verlassene Orte.
Es gibt Orte die eine besondere Stimmung haben, die sich ins Herz schleichen, an die man sich auch nach Jahren noch erinnert ohne das man genau sagen könnte warum es so ist.
In Toiano wohnten bis vor kurzem noch 3 Personen und es hat sich in den letzten Jahren eingebürgert vor Weihnachten den Ort zu besuchen und ein paar Weihnachtskugeln an den Zaun bei der Kirche zu lassen damit es auch dort ein wenig festlich ist.
Toiano gehört zu den bekannten ‘vergessenen Orte’ die es hier in der Toskana gibt, das liegt wohl auch daran das es leicht zu erreichen ist und weil es an einem schönen Wanderweg/Mountainbikeweg liegt.
Der Ort ist im Vergleich zu vielen anderen Orten hier recht jung, erst im Mittelalter entstand der Ort auf diesem Hügel. Der ältere Ortsteil Toiano vecchio, eine Festung liegt etwa einen km entfernt und ist 1362 vollständig von den Florentinern zerstört worden.
Nur eine Glocke wurde gerettet und sie schlägt heute noch die Stunden im Palazzo Vecchio, ist also nicht ganz verloren.

Wahrscheinlich entstand danach Toiano nuovo, das Dorf was wir heute als eines der verlassenen Orte der Toskana kennen.
Der Ort hat nur eine Strasse die am Ende mit der Kirche San Giovanni Battista aus dem XI. abschließt.
Der Ort war bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts eines der vielen abgelegenen kleinen Orte die es hier in der Toskana gibt. Warum gerade Toiano von fast allen Einwohnern verlassen wurde um in der Stadt ein besseres Leben zu finden ist nicht mehr herauszufinden. Wahrscheinlich eine Mischung aus verschiedenen Gründen.
Wenn man zum Ort fährt sieht man die ‘Calanchi’, die Auswaschungen in dem leicht verwitternden Gestein und offenen Böden der Berge führt zu der typischen Oberflächenformen.
Man hat einen wunderschönen Blick über die beeindruckende Landschaft und so ist es ganzjährig eine schöne Wanderung oder eine tolle Tour mit dem Mountainbike. Man kann aber auch problemlos die teilweise nicht geteerte Strasse zum Ort mit dem Auto fahren.
Das große Geheimnis des Ortes ist ein Mordfall aus dem Jahr 1947. Elvira Orlandini , la bella Elvira wurde ermordet im Wald in der Nähe des Ortes aufgefunden und es wurde der Verlobte verdächtigt. Da es aber nicht genügend Beweise gab wurde er im Prozess freigesprochen und bis heute weiß man nicht wer der Mörder war. Das Grab ist immer noch auf dem Friedhof.
Ferienunterkünfte:
Casa Chianni
Casa Tre Olivi
Casa Pieve
Andere unbewohnte Orte:
verlassene Orte: Bugnano
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