Castiglione Garfagnana
gehört eindeutig zu den eindrucksvollsten Orten der Garfagnana. Schon von weitem sieht man die Stadt mit der Festungsmauer und Türmen.
Die Geschichte des Ortes ist lang. Allein der Name erzählt schon einen Teil. Castiglione kommt von Castel-leone, Castrum Leonis, wahrscheinlich wegen dem Mut den die Einwohner im Kampf gegen die Römer gezeigt haben.
Die Burg war schon eine Burg in römischer Zeit bevor es die heute sichtbare mittelalterliche Festung wurde.
Jahrhundertelang die wichtigste Festung Luccas an der Grenze zu Massa.
Ein wenig Geschichte:
Was sich hier in wenigen Zeilen und vielen Zahlen liest ist eine blutige Geschichte mit vielen Toten, Hungersnöten und Krankheiten.
Das erste Mal erwähnt wird der Ort 723 im Zusammenhang eines Handels der Langobardenbrüder Aurinand und Gudifrid.
1149-1172 gehört die Burg zu Pisa um dann bis 1342 zu Lucca zu gehören. 1342 fällt ganz Lucca an Pisa und bleibt jedoch unter Lucca nach der Befreiung 1371.
Dies war möglich weil 1368 Karl der 4. aus Böhmen hier eine Weile verweilte und alle seine Ländereien und Güter in der heutigen Toskana zurück gab so das Lucca sich befreien konnte.
1430 wurde es Teil der Republik Florenz wegen der strategischen Lage aber schon 1433 wurde es wieder von Lucca erobert.
Es wird Teil der Provinz Garfagnana und über Jahrhunderte geht der Krieg zwischen Lucca und Modena weiter.
1806 wird der Ort Lucca zugeschrieben, das zu dieser Zeit von Elisa Bonaparte (Napoleons Schwester) und Felice Baciocchi regiert wird.
1815 , beim Wiener Kongress wird der Ort Maria Luisa Borbone zugesprochen welche 1819 Castiglione an den Luca Francesco den 4. aus Modena übergibt.
Zu sehen gibt es einiges im Ort aber auch in der Gegend direkt um den Ort.
Am wichtigsten natürlich die Mauer und die Türme mit den Stadttoren aber auch die Palazzi der reichen Familien am Hauptplatz sind sehenswert.
Die beiden Hauptkirchen im Ort (San Pietro und San Michele) die beide um das Jahr Tausend errichtet wurden.
Durch einen kleinen Park kann man auf den Turm Torrione della Brunella steigen und von dort sehen warum die Festung wichtig und bedeutend war: der Blick ist atemberaubend.
Im Sommer ist auch das alte Gefängnis zur Besichtigung geöffnet.
Auf den Fotos ist die mittelalterliche Brücke aus dem 13. Jahrhundert zu sehen: Ponte Medievale dei Molini.
Am Anfang der Brücke sieht man noch ein paar Reste eines Gebäudes, man nimmt an das sich dort die dogana , also das Zollamt befand und man zahlen mußte um auf die andere Seite zu kommen. Sie steht im Stadtteil Mulino und wurde von Spinetta Malaspina beauftgragt. Von hier gehen verschiedene Wanderwege aus und wer mutig ist kann im eiskalten Wasser des Flußes Esarulo baden.
Vom Ort kann man in 20 Minuten zur Brücke laufen. Ausgangspunkt ist die Porta Nuova.
Nur wenige Minuten zu Fuß vom Ort entfernt ( Ausgangspunkt: Porta Inferi) liegt eine kleine fast verfallende Kirche aus dem 15. Jahrhundert: La Chiesa della Corba. Selbst bei großer Hitze ist es sehr angenehm vom Ort zu laufen weil man fast ununterbrochen im Wald ist. Hier wurde bis vor wenigen Jahren am 8. September das Fest der Geburt der heiligen Maria gefeiert und es war lange Anlaufpunkt der Pellegrini und Wandernder, allerdings wurde sie nach dem großen Erdbeben von 1920 nie wieder komplett renoviert und ist heute fast vergessen.
unsere Ferienunterkünfte:
Casa Edoardo
Agriturismo Corfino
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